Rennberichte

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Erzgebirgs-Bike-Marathon Seiffen 07.08.2011

Finalrennen Marathon Man Europe

Was lange Jahre getestet wird, ist im „Alter" immer wieder bewährt. Soll heißen: wenn ich zu diesem Rennen nach Seiffen fahre, dann ist Abfahrtszeit bereits am Freitag gleich nach Arbeit. Sozusagen das Erzgebirge ruft. Für uns  (Anja und mich) ist es immer wieder ein Highlight hierher zu kommen, wir freuen uns drauf. Unser Fahrplan steht dann auch schon fest. Freitag Abend Aufbau unseres Wohnwagens und relaxtes Ausklingen des Abends mit Grillen und einem Bierchen (man will sich ja nicht ganz kasteien)! Wir kennen auf der vorbereiteten Wiese für die Camper schon unseren „Parkplatz „ und das überaus nette Personal . Die beiden Herren kassieren einen kleinen Übernachtungsobolus und man kennt sich mittlerweile. Es gibt auch jedes Jahr  ein kleines Willkommensgeschenk - ganz aufmerksam!

Der Sonnabend steht dann ganz im Sinne der Rennvorbereitung. Also in erster Linie erst mal meine Frau zufriedenstellen. (Die verfällt nun regelmäßig dem Shoppingwahn). Sei es bei einem Einkauf in Tschechien was nur ca. 10 km entfernt liegt oder auch das Bummeln durch Seiffen und das Bestaunen der Handwerkskunst hierzulande. (Da kann die Geldbörse schon mal dünn werden). Ich komme aber auch nicht zu kurz, denn bei einem typisch tschechischen Mittagessen(immer reichlich und super), kann man so richtig die Seele baumeln lassen. Wir hatten mit dem Wetter großes Glück, denn auf unseren Mittagstisch fiel Sonne.

Ja, die Anmeldung am Sonnabend ging schnell und problemlos! Voriges Jahr hatten wir den Alp de Wettin (ein knochenhartes kleines Bergrennen) verpasst. Nö, dieses Jahr wird erst danach wird geabendbrotet. Wir haben dort ein wirklich spannendes Rennen gesehen, mit guten Akteuren. Kinder, Frauen und Männer haben alles gegeben und man hat förmlich die Anspannung in den Gesichtern der Fahrer gesehen. Hautnah ist bei diesem Rennen nicht nur ein Wort, man könnte sagen du warst so nah, dass man jeden einzelnen noch anschieben könnte. Tolles Rennen, tolle Atmosphäre, tolle Seiffener (manche haben sich die Seele aus dem Leib geschrien)!!!

Wir haben das Finale nicht mehr gesehen, ich hatte noch am Fahrrad zu basteln. Aber selbst die Finalisten waren vom Publikum begeistert. Einer von ihnen (dem wir begegneten) bettelte so halb, wir sollen noch nicht alle nach Hause gehen. Fast vergessen letztes Jahr war der Sieger mit einer Zeit von 1:06 reingekommen, was dieses Jahr um einige Sekunden unterboten wurde. Wer die Steigung kennt, weiß was ich meine!

Sonntag wachte ich durch die prasselnden Regentropfen auf dem Dach des Wohnwagens auf. Wie gut, das ich am Vorabend meinen alten Freund Axel N. getroffen hatte. Er war auf Streckenerkundung und meinte, Reifen mit viel Gripp wären das richtige. Natürlich hatte ich am Samstag Abend noch die Michelin Mud aufgezogen.

Gut gefrühstückt ging es dann rechtzeitig in die Startaufstellung. Leider stand ich wieder in dem hinteren Block, warum auch immer? Pünktlich um 09:00 Uhr setzte sich das Feld in Richtung Zentrum von Seiffen in Bewegung. Dort war auch der Fliegende Start. Ich benötigte bis dorthin lange sechs Minuten. Die Abfahrt über den Alp de Wettin ist für dieses Starterfeld recht eng. Vielleicht sollte man das Feld im Ort doch noch einmal kurz sammeln, der Fairness halber.

Nun war ich in der Einführungsrunde und merkte, das geht heute ganz gut. Bald hatte ich den ersten Asphalt Abschnitt geschafft und auf  den Schotterweg nach Seiffen war freie Fahrt. Es folgte zum ersten mal die Bergsprintstrecke Alp de Wettin. Gleich unten im Einstieg war Kette von der Kurbelgarnitur gesprungen. Das ist das ganze Jahr nicht passiert, ich war gleich mal Pappe satt. Na dann hoch den Berg, wie kann man das nur in 58 Sekunden schaffen???

Nun kam ich in einen  Bereich, wo gute Reifen schnell machten. Leider kam ich nicht so schnell durch, wie ich hätte können. Bergauf, Bergab ich konnte wie auf Schienen diesen Streckenabschnitt meistern. Am Wettiner Grund musste ich auch kurz vom Rad, der Sportfreund vor mir wollte mir wohl seine Ehre erweisen und kniete ab. Nichts weiter passiert, aber von hier aus allen Verletzten gute Besserung.

Am Verpflegungspunkt vorbei ging es in die zweite Hälfte. Diese  ist nicht so Spektakulär aber geradezu prädestiniert, um Druck zumachen. Mein Merida Ninety Six ist hier der Hammer. Du pflügst einfach nur so durch. Ein Dank auch an das Harzbikehaus Elbingerode für die gute Bike Vorbereitung.

rs_seiffen1Auf der letzten Trail/Schotterabfahrt nach Seiffen runter hatte ich bestimmt ein breites Grinsen im Gesicht. In diesem Streckenteil hab ich ca. 20 Fahrer überholt. Rein in Seiffen und ich wusste, da kommt noch der Alp de Wettin zum zweiten. Ich dachte kurz an die Schaltprobleme, aber alles lief Top. Es hatten sich wieder sehr viele Zuschauer versammelt, einfach Genial wenn Du da durchfährst. Gänsehaut Pur!!! Nun noch eine kurze Schleife und ab ins Ziel. Ich war 10 Minuten schneller als im Vorjahr, Platz 4. in der HC Wertung und Platz 13 in der AK Wertung. Ist gut aber im nächsten Jahr ausbaufähig.

Wir wollten noch einige Kleinigkeiten anmerken, nämlich was uns an diesem Rennen eigentlich so fasziniert.(Immerhin haben wir drei Autostunden Fahrt bis dorthin) Es ist ein wunderschönes Fleckchen Erde dort unten. Die Organisation dort ist hervorragend. Und man merkt auch, dass die Leute dort mit Herzblut dabei sind. Die wollens uns einfach schön machen.

Ich möchte nur rausgreifen, dein Fahrrad nach dem Rennen musst du nicht selbst säubern-neeeeiiin. Es gibt einige furchtlose Helferlein, die den gesamten Tag die Fahrräder abkärchern. Habe ich noch niiieee erlebt- sonst bist du damit alleine. Danke! kurbel1

Es gibt einen bewachten kostenlosen Fahrradparkplatz dort. Wenn Du also nach dem Rennen noch was angucken willst, essen etc. Und der wird von einer Familie bewacht, Leute, Fahrräder stehen da sicherer wie in Fort Knox. Danke!

Der Moderator im Ziel reißt einen so dermaßen mit. Na da muss man doch im Ziel die Arme hochreißen. Danke!

Außer dem großen Partyzelt stehen im direkten Zielbereich kleine Pavillons, das haben viele genutzt, um sich unterzustellen und einen Happen nach dem Rennen zu essen. Bei dem dreistündigen Dauerregen musst du beim Essen fassen keinen Regen im Genick haben. Danke!

Wir würden gern im nächsten Jahr wiederkommen, wenn das Spektakel zum 20. Mal nun stattfindet.

Ronald Schmidt

Mountainbike Team
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