Bergwerksrennen in Sondershausen vom 16.2.2008
Wie versprochen, wenn auch mit etwas Verzögerung ein kleiner Bericht zum Bergwerksrennen in Sondershausen.
Es war bereits meine dritte Teilnahme seit 2006, daher wusste ich, was mich da unten, in 600 bis 800 Metern Tiefe, erwartet:
- enorme Wärme für Anfang Februar (etwa 25 Grad; als ich bei der Einfahrt ein paar in langen Radklamotten sah, musste ich lachen)
- ein ziemlich schmieriger glatter Belag bestehend aus einem Sand-Salz Gemisch
- enorme Rampen mit bis zu 23 % Steigung
- stark wechselnde Lichtverhältnisse von gleißend hell bis stockfinster; leider sind gerade die Abfahrten eher schlecht ausgeleuchtet
Nach Ablegen des Trainingsanzugs und einer kleinen Warmfahrrunde ging es dann kurz vor 10 h los.
Da ich bei der ersten Teilnahme am Anfang stark überpacet hatte und dafür am Ende ziemlich leiden musste, ging ich wie im Vorjahr relativ ruhig an. Dabei hatte ich recht schnell das Gefühl, dass meine Winterform ganz o.k. ist. Denn während ich letztes Jahr zu Beginn am Ende des Feldes rumkrebste und mich dann langsam ins Mittelfeld vorarbeitete, blieb ich dieses Mal von Anfang an in etwa in der Mitte des Feldes. Bei der darauf folgenden ersten Abfahrt konnte ich einige überholen und auch der zweite, heftige Anstieg (mit kurzen 20% und mehr Stücken) ging ganz gut.
Danach die zweite Abfahrt, wieder ein paar Plätze gut gemacht und dann das:
MIST !
Beim Versuch eine Rechtskurve innen zu schneiden kam ich in einen kleinen Sandhügel, das Vorderrad schmiert weg und ich lande bei ca. Tempo 25-30 im Sand.
Ergebnis: Schürfwunden an Armen und Beinen, Lenker leicht verstellt, eine meine beiden Lampen kaputt, Bremse schleift. Während Lenker und Bremse schnell wieder in Ordnung waren, war die Lampe nicht mehr zum Leben zu erwecken (inzwischen geht sie aber wieder; war nur Sand im Gehäuse).
Als ich mich sortierte, merkte ich erst, dass ich doch recht gut gelegen haben musste, denn es fuhren wirklich viele erst dann an mir vorbei. Die nächsten Kilometer brannten die Schürfwunden wie die Hölle, da einiges Salz drin war. Am Ende der ersten Runde fuhr ich daher raus, spülte die Wunden aus und ließ mich vom Sani verbinden.
Die Platzierung war damit zwar im Eimer, aber -wenn man schon mal da unten ist- fuhr ich das Rennen dann doch zu Ende, wenn auch mit gebremsten Schaum und gerade bei den Abfahrten eher vorsichtig.
Immerhin war ich in der ersten Runde trotz des Sturzes fast 4 min schneller als letztes Jahr. Das macht Hoffnung fürs Frühjahr.
Eine Platzierung gab es nicht, sondern nur eine Teilnehmerurkunde.
Wolfgang Kölsch
Erfurt
MTB- Team "ostwest-express"