The Making of "Ostwest-Express"
Der Ostwest-Express begann bereits zu rollen, als sich Erich Honecker noch seelenruhig in seinem Jagdrevier in der Schorfheide vergnügte und eigene Überlegungen verwarf, ob er Umfragen nach Sympathiewerten außerhalb der Waldsiedlung Wandlitz zulassen sollte.
Denn bereits zu dieser Zeit, kurz nachdem Gary Fisher, Joe Breeze und Charles Kelly die Hänge des Mount Tamalpais in Marin County Kalifornien 1973 hinabflogen, wurden in der legendären Fahrradschmiede in Sangerhausen (MIFA) die Grundlagen für die ostdeutsche Version (Mauntinbaike) geschaffen. Kein Witz, lange wussten viele nicht, wie das Wort geschrieben werden sollte…
Das erste 26er Rad ohne Federgabel mit Stempelbremse vorn und Rücktritt hinten wurde 1978 von Anton Gummi (Name wurde geändert) durch den Thüringer Wald gejagt, ging jedoch nach Versagen der Bremse mit Rahmenbruch in die ewigen Jagdgründe Mauntitous ein.
Lange Zeit blieb es dann still im Osten, denn es sollte Jahre dauern, bis sich Anton wieder ein neues Rad besorgen konnte, diese Produkt war Mangelware und erst nach 10 Jahren Wartezeit erhältlich.
Erich schoss noch immer seine Hirsche im Wald und registrierte es wohl zu spät, als am 09.11.1989 in Berlin die Mauer fiel und eine neue Ära des MTB-Sports eingeläutet wurde.
Anton Gummi besorgte sich endlich sein Rad, noch ohne Federgabel aber stabiler als das erste und mit Bremsen, von denen hatte Anton nicht mal träumen können.
So entwickelte sich bis zum Jahre 2003 mit stetigem Bergauf eine kleine Gruppe Mountainbiker - der OST-EXPRESS. Vor allem an den Wochenenden hatten die Jungs viel Spaß bei Ihrem Sport und Rennen standen im Hintergrund. Im Westen wurde derweil schon kräftig in die Pedale getreten, doch noch kannten sich die Teams nicht.
Anton Gummi verließ dann im Mai 2003 seine geliebte Heimat Thüringen, zog nach Köln,
1. seiner Freundin hinterher und
2. um den Wessis das Arbeiten zu lernen - im Osten gab es nichts mehr zu tun.
Bei der Anreise zum Marathon nach Bad Goisern im Juli 2003 passierte es dann. Ost und WEST trafen auf dem Parkplatz beim Hotel MOSERWIRT aufeinander, keine Angst es gab weder Blech- noch Körperschäden.
Der OSSI fragte „Wo gommst du dnn här?“
Der Wessi darauf:“Aus Köln.“
Sagte Anton nur: „Ich och.“!
So fanden sich zwei radverrückte, die den Osten und den Westen zusammenbrachten, wie es weder Brandt, noch Honecker oder Kohl je geschafft haben. Es wurden Gemeinsamkeiten der Völker entdeckt - Mountainbike und Moutainbiken (mittlerweile können es fast alle richtig schreiben).
Die technisch weiterentwickelten Westexpressis begannen bald darauf eine eigene Website (wir können auch Englisch) zu entwerfen und die Mannschaften in wundersame uniforme Kleidung zu stecken, was allen sehr gefiel… und so kamen Sie zusammen, denn schließlich
…wächst zusammen, was zusammen gehört.
Ab diesem Zeitpunkt begann der Ostwest-Express Zug Formen anzunehmen. Man trainierte zusammen, man tauschte sich über Trainingsmethoden aus, man erklärte dem Wessi Begrifflichkeiten wie GA1, GA2, Intervalle und K3 und brachte Ihm die ostdeutsche Mentalität, „Wir sind das Volk“, näher.
Der Ossi jedoch lernte wie die Uhren im Westen tickten. Oftmals wurde an etlichen Anstiegen zur Attacke geblasen, die dann, oben ankommend, in schwerer akuter Atemnot endeten.
Heiko, Ingo und Michael schlossen sich uns an, ob Sie wussten was sie da taten?
Ando & Daniel