Es ist der Samstag der 27.04.13. Es regnet den ganzen Tag. Morgen will ich die Tour d` Energie in Göttingen mitfahren. Jede Stunde schaue ich auf den Wetterbericht. Für den 28. soll das Wetter etwas besser werden. Gegen 16.00 Uhr fahre ich erst einmal mit dem Auto nach Göttingen um schon einmal die Startunterlagen abzuholen. Es regnet immer noch!
An der Ausgabe der Startunterlagen ist reger Betrieb. Nun habe ich für den morgigen Tag etwas mehr Zeit und muss mich nicht mehr um die Startunterlagen kümmern.
Wieder zu Hause angekommen stellt sich mir die Frage was zieh ich an? Mein Arbeitgeber die Sartorius AG in Göttingen hat für Radsport begeisterte Kollegen das Startgeld sowie einen Trikotsatz gesponsert. Herzlichen Dank dafür! Es stellte sich mir die Frage, mit welchen Sachen kombiniere ich diesen Trikotsatz? Nach einem wenig ausprobieren fand ich eine recht passende Lösung, mit der ich auch bei den zu erwartenden Temperaturen um 10-12°C, mit diesem Trikotsatz fahren kann.
Sonntag 28.04.13
Die Sonne blickt durch die Wolken, es sind um die 10°C. Der Wetterbericht hat mal recht gehabt!
Gut gefrühstückt ging es mit dem Auto nach Göttingen. Auf dem Schützenplatz hab ich dann schnell das Rad abgeladen und bin zum vereinbarten Treffpunkt gefahren. Von uns „Sartorianern“ wurden dann einige Fotos geschossen. Danach ging es in die Startaufstellung.
10.45Uhr erfolgte der Start für die 100km Runde. In neutralisierter Fahrt ging es durch Göttingen. Am Rosdorfer Kreisel begann die Zeitmessung. Bis Klein Schneen verlief die Strecke flach und ich blieb weitestgehend im Windschatten. Vor Deiderode begann der erste Anstieg und das Feld zog sich auseinander. Die nächsten 20km bis Meensen waren mit einigen Steigungen und Abfahrten gespickt. In Meensen kam dann eine Rechtskurve und gleich dahinter ein 12% Anstieg. Die ersten Schaltungen schepperten und einige Fahrer begannen zu fluchen. Da ich mir die Stelle, von meinen letzten beiden Teilnahmen an der Tour, gemerkt hatte, war ich vorbereitet und hatte den richtigen Gang eingelegt. Weiter ging es in schneller Abfahrt, mit einem kurzen Gegenanstieg in Wiershausen, nach Hannoversch Münden. Entlang der Weser führte die Rute weiter nach Hemeln. Auf diesem Abschnitt hieß es Kräftesparen.
Ich fand eine passende Gruppe und konnte recht entspannt bei einem 40er Schnitt mit rollen. Ab Hemeln führte nun ein ca. 5-6km lange Anstieg durch den Bramwald. Ich fand schnell meinen Rhythmus und kam den Berg recht gut hoch, so das ich einige Plätze gut machen konnte. Durch den Anstieg im Bramwald und der folgenden Verpflegungsstelle war das Feld sehr auseinander gezogen. Leider fand ich auf dieser windigen Höhe nicht immer eine passende Gruppe, sodass ich bis Dransfeld einige male allein im Wind fahren musste. In Dransfeld, nach 75km, beginnt der Aufstieg zum Hohen Hagen, dem „Alpe d`Huez“ Südniedersachsens. Hier ist der schwierigste aber auch der schönste Teil der Tour d` Energie.
Die Zuschauer feuern die Fahrer lautstark an, sodass jeder alle Kräfte aufbietet die er noch hat. Auch hier bin ich den Berg sehr gut hinauf gekommen und konnte wieder einige Plätze gut machen. Auf der sich anschließenden Abfahrt nach Jühnde hing ich abermals alleine im Wind. Nach der Ortsdurchfahrt von Jühnde schloss ich dann zu einer größeren Gruppe auf. In dieser Gruppe, die mal mehr oder weniger stark besetzt war, konnte ich dann ohne besondere Vorkommnisse bis Göttingen mitfahren. In Göttingen, kurz vor der Bürgerstraße, fuhr ich in den vorderen Teil dieser Gruppe. Nach dem einbiegen auf die Bürgerstraße war das Ziel zu sehen. Ich zog noch einmal das Tempo an und fuhr einen Sprint ins Ziel. Geschafft nach 3:18:42 Stunden und 100km mit ca. 1200hm hatte ich das Ziel erreicht. 30min schneller als 2012.
Erreicht habe ich in der AK Wertung Platz 512, in der Gesamtwertung Platz 1245 und im Bergsprint Platz 1150.
Das Wetter hat gehalten, das Rad auch und ich hatte die richtige Bekleidungswahl getroffen. Hier im Ziel habe ich mich dann noch mit einigen Kollegen unterhalten und dann die Heimfahrt angetreten.
Ein Lob möchte ich noch aussprechen für die erstklassige Organisation und ein Dank an die vielen Helfer an der Strecke.
Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!
Viele Grüße
Maik