Ein Rennen in der Nähe von Erfurt war für mich interessanter als beim Neuseen Cup auf Höhenmetersuche zu gehen. Eine Runde 25,5 Km mit 350 Hm, das ganze natürlich 2 mal, genau meine Distanz. Zusammen mit vielen Regionalen Sportfreunden stand ich am Start und freute mich auch das Duell gegen sie.
Start mit Gegenwind über die Felder. Zusammen mit Patrick beteiligte ich mich aktiv an der Führungsarbeit, da kein anderer Fahrer vorne das Tempo machen wollte. Erstmal warmfahren, Gruppenfahrt zu Acht. Mit Marcus Sölter, Michael Schuchardt, Mathias Hesse und Patrick Wolf fuhren wir dann stetig von den anderen weg. Dicht auf dicht durch den Wald auf einer schönen und nicht allzu nassen Strecke. Ich fühlte mich sehr gut, hielt mich aber nicht zu lange in Führung auf um Kraft zu sparen. Erstmal die Strecke erkunden und für die 2te Runde planen, wo eventuell jemand ausreißen könnte. Jetzt blieben wir noch zusammen, da es bei dem doch flachen Profil kein Erfolg gegeben hätte wegzufahren, zu viel Windschatten. Kurz vor dem Riechheimer schüttelten wir Marcus ab, der nur eine Runde fahren wollte. Die Fahrt zum Zile mit Rückenwind und leicht abschüssig versprach einen brachialen Sprint ins Ziel, also musste man vorher versuchen die Gruppe zu sprengen um hier eine Chance zu haben. Schuchi konnte das schaffen, darauf bereiteten wir uns vor. Rundendurchfahrt, wir entspannten regelrecht auf den letzten Km, scherzten noch wir machen nur kurz alle zusammen ne Pinkelpause J. So fuhr ich als Erster auf die 2te Runde (inoffiziell schnellste erste Runde an den OWE). Flasche weggeworfen, die nächste hatte ich schon dabei und Vollgas!
Gegenwind Teil 2, alles beim alten. Keiner fährt vorne, Taktik ist alles! Im Wald lief es ähnlich, ich häufig vorne und die anderen hinterher. Gel, Trinken, Technik alles gepasst. Nach der halben Runde immer noch alle zusammen. Nervensache… und dann passiert es: ich fahren grade den Wurzelweg hoch, da packt Patrick das Drehmoment aus und zieht links vorbei. Schert vor mich in die Spur ein, sein Hinterrad rutscht nach rechts weg und er steht plötzlich quer auf dem Weg. Zu spät reagiert und ich fahre ihm direkt in das Rad. Nach rechts abgeworfen lande ich im Geäst. Abgefangen, aber das Knie hat es erwischt. Schmerz, Blut und der Lenker und Knie verdreht…
Ich konnte nicht gleich weiterfahren und die anderen waren weg. Lenker richten, das Knie fühlte sich nicht gut an. Ich fuhr los, doch an Druck war nicht zu denken… Nach ein paar Minuten erholte sich das Gelenk und ich konnte zum Glück wieder Tempo gewinnen, ca 3 Minuten hat das gekostet. Beim Blick nach hinten wurde ich noch etwas nervös, wie weit waren die Nächsten hinter mir? Jetzt war der Puls wieder hoch und ich wollte nicht den Platz verlieren, also durchdrücken! Keinen gesehen hinter mir, ein Glück und ins Ziel gerettet. 4:26 Rückstand waren es am Ende, dafür ganz gut gehalten… Platz 3 Ak und 4. gesamt. Das gehört auch zum Rennen, war ja nicht mit Absicht. Schade, ich wollte mit um die vorderen Plätze kämpfen, die Form stimmt. Im nächsten Rennen wird wieder angegriffen! (15. Adelsberger Marathon)
Mit sportlichen Grüßen, Tobi.