Saisonauftakt Possenlauf. Wie jedes Jahr war es nass und kalt am Possen, auch wenn es noch schlimmer geht als heute.
Der Regen war eher leicht und die Temperaturen über null, beides habe ich dort auch schon anders erlebt. Zu meinem Trainingsplan für Rotterdam passte am besten die 20 km Strecke, daher meldete ich mich für diese an. Ziel war es dieses Mal nicht, full speed die Strecke durch zu heizen, sondern kontrolliert ein bestimmtes Tempo zu laufen, um den Trainingseffekt für den Marathon zu haben. Ich startete bewusst verhalten und landete dadurch fast im hinteren Drittel der rund 140 Starter. Kurz vor der km 1 Markierung hatte ich mich dann aber schon im Mittelfeld eingefunden und viele überholen, die zu schnell gestartet waren. Mein Plan war so zwischen 1:30 und 1:35 h zu laufen, das bedeutete eine Pace zwischen 4:30 und 4:40 min/km.
Nach 5 km die erste Zwischenzeit: 20:47, Pace von 4:17, das war zu schnell. Ich reduzierte etwas das Tempo und wurde von 5-6 Läufern überholt. Nach etwa 6 km erreichte ich Uwe aus Mühlhausen, den ich von vielen gemeinsamen Läufen, inbs vom Kyffhäuser kenne. Er ist meist einen Tick schneller als ich, daher beschränkte ich mich zunächst darauf, mit ihm gemeinsam weiter zu laufen. Bei km 10 die zweite Zwischenzeit, 21:30, okay das passt. Zu meiner Überraschung konnte Uwe das Tempo nicht auf Dauer laufen, sondern fiel zurück. Da hatte ich erstmals das Gefühl, das könnte ein guter Tag werden. Etwa bei km 11-12 holte ich eine weitere Gruppe mit der ersten Frau gesamt und einem mir bekannten Läufer aus dem Eichsfeld ein, der letztes Jahr Dritter bei den Landesmeisterschaften im Halbmarathon in meiner AK geworden war. Auch diese mussten aber bei km 14 abreissen lassen und ich lief alleine mein Tempo weiter. Bei km 16 dann meine letzte Überholung, danach sah ich noch zwei Läufer etwa 500 m vor mir, kam aber nicht mehr entscheidend heran.
Die letzten 2-3 km beim Possenlauf sind immer eine Quälerei, fies-steile Rampen hinauf zum Hochplateau, wo das Ziel ist. Wenn dann die Beine müde sind, tun sie doppelt weh. Es war nicht einfach, aber ich musste auch nicht an den Anschlag gehen, zumal hinter mir kein anderer Läufer mehr zu sehen war und die vor mir nicht mehr in Schlagweite waren. So zog ich dann die letzten hundert Meter um den Sportplatz herum ins Ziel und musste erfreut feststellen, dass ich nicht nur mit 1:28 h meine ursprüngliche Zielzeit deutlich unterboten hatte, sondern auch noch der 3. Platz in der AK sowie Platz 24 von 140 Gesamt herausgesprungen war, und dies auch noch, ohne ans Limit gehen zu müssen.
Ein schönes Zwischenergebnis im Hinblick auf den Marathon in 3 Wochen.
Lauffreundin Carola vom Sc Impuls, die für den Rennsteigmarathon trainiert und mit mir unterwegs war, konnte ihre Altersklasse in 1:42 h sogar gewinnen.