24h WM Sulzbach – Rosenberg 20/21.08.2011
Wieder ist ein Jahr um und wir sind dabei …..
In Sulzbach-Rosenberg fand die Weltmeisterschaft statt. Auf Grund von Fahrerproblemen war unser Team gezwungen, kurzfristig umzudisponieren. Aus Viererteam mach einen Zweier und beim Einer bleibts. Aber wir wären nicht der Ostwest-Express, wenn wir das nicht hingezaubert hätten. Alle waren auch mit dieser Konstellation im Enddefekt zufrieden. (Man könnte uns jetzt auch Chamäleons nennen, so wandelbar sind wir.)
24h Einzelstarter: Ronald Schmidt, zweier Team Norman Knirsch und Ingo Dettenbach. Schon am Freitagabend fand das 4h Race statt. Anne Subklew und Andreas Scholz wollten dort starten. Später haben sie die Betreuung für die 24Stündler übernommen.
Freitag 08:00 Uhr war dann Start in Wernigerode. Wir wollten Pünktlich in der Maxhütte sein. Kurz nach Mittag schlugen wir auf. Na da war doch schon Bewegung im Fahrerlager. Nun hieß es Platz suchen und sichern. Da sah ich auch schon bekannte Gesichter. Das Nordharzer Racing Team war dort und wir waren ihre neuen Nachbarn . Das war nun die Harzer und Eichsfelder Ecke!!! Aufgebaut, Angemeldet und ne Streckenbesichtigung das war der Nachmittag. In der Zwischenzeit waren auch Ingo und Norman eingetroffen. Für Anne und Scholli wurde es langsam ernst, denn um 18:10 war es dann Start beim 4h Rennen. Beide hatten sich viel vorgenommen und wollten vorne mitmischen. Anne hat es in der Vorbereitung leider erwischt. Eine Sommergrippe schüttelt man nicht so einfach ab. Aber es lief doch erst einmal recht gut. Nach den ersten Runden lag Sie auf Platz 3. Scholli war richtig gut drauf und war bei den Top Ten dabei. Für mich als Zuschauer verging die Zeit recht schnell. Und bald wurde zum Endspurt gerüstet. Nun merkte man bei Anne doch, dass Ihr die Krankheit noch anhing. Am Ende wurde Sie 4. Ein tolles Ergebnis, aber eben die Holzmedaille. Scholli wurde in dem gut besetzen Starterfeld siebenter auch ein toller Erfolg. Glückwunsch Euch beiden.
Nun war Samstag. Es war soweit, 24 Stunden allein gegen die Uhr. Es kamen schon jetzt die Gedanken - warum nur? Steh ich das durch? Was sagt mein Hintern dazu? Und so weiter und so weiter!!!!! Ich hab es ja so gewollt - also los. 12:30 dann ins Zentrum von Sulzbach gerollt. Wie in jedem Jahr war der Marktplatz von vielen Zuschauern gut besucht.
Pünktlich 13:00 Uhr fiel der Startschuss. Ich hatte keine Probleme in den ersten Runden. Der Rhythmus war ok mir ging es gut. Die Rundenführung hat sich in diesem Jahr auf Grund von Bauarbeiten stark verändert. Mir persönlich hat es in den vergangenen zwei Jahren besser gefallen, die Hallendurchfahrten waren das Salz in der Suppe. In der Presse war ja schon zu lesen, das im kommenden Jahr versucht wird, die alte Strecke wieder zu nutzen.
In Runde 8. wurde ich dann an der Steilabfahrt in einem Sturz verwickelt. Zwangspause ab ins Sannizelt. Die Verletzungen am Ellenbogen und Bein waren nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Die Wunden wurden gereinigt und verbunden, na und was sonst, es ging weiter. Das Problem waren meine zwei verlorenen Runden. Anne und Scholli waren auch erleichtert, als ich wieder auf der Strecke war. Ein Dank an beide für die gute Versorgung über 24 Stunden. Die Nacht brach herein. Ich wollte versuchen ohne große Pausen durchzufahren. Der Plan ging auf, denn im Morgengrauen bekam ich die Info, dass ich auf Platz 4 liege. Mir ging es noch recht gut und so spulte ich Runde für Runde ab, in der Hoffnung das nach vorne noch was geht. Um 11:30 stieg ich dann vom Rad. Es war klar, Rang 3 ist außer Reichweite und auch von hinten drohte keine Gefahr.
Ich legte 320 km mit 3200 hm zurück darauf bin ich schon ein bisschen stolz. Natürlich hab ich gedacht, das machst Du nie wieder. Aber nun sind einige Tage vergangen und da schauen wir doch mal in 2012.
Gruß Ronald
Rennbericht Bike on Fire 2011
Seit einer Woche wieder zurück und ich glaub, ich hab immer noch Muskelkater, bin aber froh endlich mal bei der WM in Maxhütte dabei gewesen zu sein, da ich die letzten beiden Male leider verhindert war. Schön war auch, daß wir ( Norman und ich) frühzeitig, nämlich schon am Freitag Nachmittag anreisen konnten, um in Ruhe alles vorzubereiten. Und wir hatten dadurch keinen Stress mit dem Platz im Fahrerlager, denn es war freie Platzwahl - und das heißt: „ Wer zuerst kommt..." Schade war, daß Britta und Brendan abgesagt hatten und so mußten wir aus dem geplanten 4er Mix - Team ein 2er Männerteam machen. Das war für mich völlig neu! Ok, versuchen was geht!
Das Renngelände um das stillgelegte Stahlwerk „ Maxhütte „ gefiehl mir sehr gut und meine Erwartungen wurden voll erfüllt, dazu noch schönes Sommerwetter und Musik rund um die Uhr. Stillgelegt stimmt nicht ganz, denn heute werden hier immer noch im Rohrwerk „ Neue Maxhütte „ Stahlrohre hergestellt. Die Stahlerzeugung wurde 2002 eingestellt, aber es sollen zumindest Teile des Stahwerkes als Industriedenkmal erhalten bleiben und als Eventgelände ist es auf jeden Fall attraktiv.
Für Anne und Scholli ging es bald los, denn sie hatten sich für das 4 - Stunden Rennen am Freitag Abend angemeldet. Währen des Rennens machte ich mich auf, mir die Strecke von „außen" schon einmal anzusehen und auch um Fotos zu machen und auch für unsere beiden Erststarter da zu sein... aber Ronald hatte im Fahrerlager alles gut im Griff und die beiden drehten ihre Runden... und bei mir kribbelte es schon beim Zuschauen und ich freute mich auf den morgigen Tag. Obwohl ich noch nie ein 24 - Std. Rennen im 2er Team gefahren bin und es eigentlich auch nie wollte, machte ich mir wenig Sorgen irgendwelche Ziele nicht zu erreichen, sondern freute mich einfach auf das Rennen und den abwechslungsreichen und abenteuerlichen Kurs. Schließlich kennen Norman und ich uns schon lange genug, um unser Leistungsvermögen einzuschätzen.
Anne und Scholli fuhren ein souveränes Rennen, hielten ein gutes Tempo bis zum Schluß und erzielten super Ergebnisse: Anne Platz 4, Scholli Platz 7.
Am nächsten Tag rollten Ronald und ich zum Start, der am Marktplatz in Sulzbach - Rosenberg stattfand. Die 3 Startblocks wurden an verschiedenen Stellen auf den Rundkurs geleitet, sodaß alle Fahrer gut verteilt waren. Für mich im 3. Startblock begann es nach einer kurzen Fahrt durch die Stadt zum Industriegelände auf der Crossstrecke, ein kurven- und hügelreicher Abschnitt mit viel Fahrspaß und mit vielen Zuschauern - Klasse! Danach 2 kurze steile Abfahrten... Vorsicht! Bevor wir dann durch die Fahrerlager und wieder in Richtung Stahlwerk fuhren, kam noch ein schöner Trail durch den Wald mit viel Tempo und vielen Wurzeln, auch nach mehreren Runden in der Ideallinie noch ausbaufähig... dann wieder im Stahlwerk, erst parallel zu den Bahngleisen und dann quer darüber hinweg, anfangs, wenn die Kraft noch reichlich ist kein Problem, aber später... Vorder- und Hinterrad stehen gleichzeitig vor einer Stahlschiene... manchmal ein echtes Hindernis! Aber wieder schön war die anschließende Fahrt durch ein großes Stahlrohr von ca. 6 - 7 Meter Länge und einem Durchmesser von 1,5 Metern, dann weiter am Fahrerlager vorbei durch die Zeitmessung und Wechselzone... hier war auch immer ziemlich viel los, Zuschauer und Musik gaben uns Fahrern immer wieder neuen Antrieb. Es folgte eine lange Fahrt durch das Werksgelände, die uns mal durch Hallen und alte Produktionsstätten führte, jedoch meistens durchs freie Gelände mit ein paar kurzen steilen Anstiegen. Tagsüber hatten wir mit den Lichtverhältnissen zu kämpfen, denn draußen war greller Sonnenschein und die meisten fuhren mit getönten Brillengläsern. Fuhr man aber in irgendwelchen Räumen oder Gängen im Inneren Werksgelände, war das manchmal wie ein Blindflug bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Es war wirklich eine sehr abwechslungsreiche Runde und mit ihren 110 hm auf 7,3 km Länge auch verdammt kräftezehrend, nicht nur beim Erklimmen der Anstiege, sondern auch bei bestimmten Abschnitten wie der Crossstrecke... da mußte man einfach Gas geben, um Fahrspaß zu haben.
Norman und ich gingen es ruhig an und wechselten uns anfangs alle 2 Stunden ab, das waren je 6 Runden. Nachts hatte ich mir vorgenommen, 4 Stunden hintereinander zu fahren, um auch dann eine größere Pause zu haben, denn bis dahin fühlte ich mich gut, aber ich mußte gegen halb 2 abbrechen und Norman übernahm dann, bis es wieder hell wurde und hat mir so die größere Ruhepause ermöglicht. Morgens war ich dann wieder fit und wir fuhren wieder im 2 - Stundenrhythmus. Wir lagen gut im Mittelfeld, landeten zum Schluß mit 63 Runden auf Platz 18 und von 34 Teams ist das für uns ganz ok und es waren 460 km! Unterwegs trafen wir Ronald ab und zu, der allein seine Runden drehte. Hut ab für seine 320 km trotz Sturz...
Wie immer findet aber ein manchmal endlos erscheinendes 24- Std. Rennen ein viel zu schnelles Ende und es geht gleich nach Schluß und Siegerehrung ans Abräumen und Abbauen der riesigen Fahrerlager in kürzester Zeit, und ab nach Hause!
Gruß Ingo